Dead Reckoning
Dead Reckoning (auch als “totes Reckoning” oder “Deduktion” bezeichnet) ist eine Methode zur Bestimmung der aktuellen Position eines Objekts anhand seiner letzten bekannten Position, der zurückgelegten Strecke und der Kursrichtung. Diese Methode wird verwendet, wenn keine Positionsbestimmung durch GPS oder andere Ortungssysteme möglich ist, wie z.B. in Gebäuden, Tunneln oder unter Wasser.
Die Methode der Dead Reckoning kann durch ein inertiales Navigationssystem (INS) unterstützt werden. Ein INS verwendet Beschleunigungssensoren und Gyroskope, um die Bewegungen des Objekts zu messen und daraus die aktuelle Position zu berechnen. INS werden häufig in Flugzeugen und Schiffen verwendet.
Ein Beispiel für die Anwendung von Dead Reckoning ist die Navigation auf See oder in der Luft. Wenn ein Schiff oder Flugzeug auf einer bekannten Position startet und dann eine bestimmte Geschwindigkeit und Kursrichtung beibehält, kann seine aktuelle Position basierend auf der zurückgelegten Strecke und der Kursrichtung berechnet werden. Dies ist jedoch anfällig für Fehler, da es von verschiedenen Faktoren wie Wind, Strömung, Wellengang oder Änderungen des Kurses beeinflusst werden kann.
In der Telematik kann die Dead-Reckoning-Methode verwendet werden, um die Position von Fahrzeugen in Gebäuden oder unterirdischen Parkplätzen zu bestimmen. Sensoren im Fahrzeug messen dann Beschleunigung, Geschwindigkeit und Kurvenfahrten, um die Position zu berechnen.